- Handelsblatt Wirtschaft 20.6.2001
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- Ärger über Zwangsarbeiter-Anwälte
- Zwangsarbeiter in 25 Ländern
erhalten Zahlungen
-
- Erleichtert, aber auch empört
über den langwierigen Entschädigungsprozess und die hohen
Anwaltshonorare haben die ersten von rund 10.000 jüdischen
Ex-Zwangsarbeitern ihre Zahlung aus dem deutschen Stiftungsfonds erhalten.
-
- dpa
NEW YORK / BERLIN / PRAG
- "Dies
ist kein Grund zum Feiern, zum Gratulieren oder Danken", sagte Israel
Singer, Vorsitzender der für die Entschädigung von Juden zuständigen
Kommission bei der offiziellen Übergabe der Schecks am Dienstagabend in
New York.
- Die Jewish Claims Conference (JCC)
ist damit beauftragt, Juden in 25 Ländern für ihre erzwungene Arbeit in
Konzentrationslagern, Gettos oder der deutschen Industrie während der
NS-Zeit zu entschädigen. Die Zahlungen liegen je nach Härte der
damaligen Bedingungen zwischen 14 000 und und 5 000 DM.
- «Nach
all diesen Jahren habe ich jetzt das Gefühl, wenigstens für die
geleistete Arbeit bezahlt zu werden», sagte der ehemalige Zwangsarbeiter
Aaron Krell bei der JCC-Veranstaltung in New York. Der
Stiftungsvorsitzende und deutsche UN-Botschafter, Dieter Kastrup, verwies
darauf, dass "ein wichtiges Kapitel geschlossen" sei.
- Kritik
an hohen Anwälte-Honoraren
-
- Heftige
Kritik übte der JCC-Vizepräsident Roman Kent an den aus seiner Sicht überzogenen
Honoraren der Zwangsarbeiter-Anwälte. Kent nannte die Forderungen der Anwälte
"obszön". "Hier geht es nicht um Recht, sondern um Moral.
Nichtsdestotrotz werden die Anwälte zu Millionären. Ich schäme mich, an
den Verhandlungen (mit ihnen) beteiligt gewesen zu sein. Der einzige Trost
ist, dass wenigstens diese Überlebenden noch erfahren, dass es moralische
Gerechtigkeit gibt".
-
- Die
51 an dem Prozess beteiligten Anwälte in München, New York und
Washington erhalten insgesamt 118 Mill. DM (52 Mill. $), in Einzelbeträgen
bis zu 34,5 Mill. DM (15 Mill. $). In Prag gab am Mittwoch der
tschechische Regierungsbeauftragte Jiri Sitler zu, einige dieser Summen
seien "tatsächlich relativ hoch".
- "Es
gibt aber positive Beispiele wie die Anwälte der Opferverbände aus Ost-
und Mitteleuropa", die "im Interesse der Sache" auf einen
Teil ihrer Honorare verzichteten.
-
- Tschechien
erhält als erstes Land Entschädigungszahlungen
-
- Sitler
warnte davor, nach den Verhandlungen einen Konflikt auf dem Rücken der
Opferanwälte auszutragen. "Man sollte nicht vergessen, dass auch große
Juristenteams für die deutsche Industrie gearbeitet haben." Diese
Anwälte seien sicher ebenfalls gut bezahlt worden, betonte Sitler. Als
erstes Land hatte Tschechien am Dienstag mit der Auszahlung von Entschädigungen
an 10 000 ehemalige NS-Zwangsarbeiter begonnen.
- Nach
dem Beginn der Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern sieht der
Bundesbeauftragte Otto Graf Lambsdorff seine Arbeit für die Nazi-Opfer
als erledigt an. Er könne seinen Auftrag in der kommenden Woche zurückgeben,
sagte Lambsdorff am Dienstag in Budapest bei einer Bilanz seiner zweijährigen
Tätigkeit im Auftrag von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).
- Antragsfrist
bis Ende 2001 verlängert
- Die
Bundesstiftung hatte am Freitag eine erste Abschlagszahlung von rund 210
Mill. DM (107 Mill. €) an drei Partner- Organisationen überwiesen, 56
Mill. DM davon an den deutsch- tschechischen Zukunftsfonds. In Tschechien
wurde eine erste Rate an 2 500 ehemalige KZ-Insassen und an 7 500 der ältesten
NS-Opfer gezahlt. Je nach Zugehörigkeit zu einer Opfergruppe erhalten die
ehemaligen Zwangsarbeiter aus dem von Staat und Wirtschaft gespeisten 10-
Mrd.-DM-Fonds 5 000 bis 15 000 DM.
-
- Die
schon einmal auf den 11. August verlängerte Antragsfrist für die
Zwangsarbeiter-Entschädigung wird nun voraussichtlich bis Ende 2001 verlängert.
Darauf hatten sich die Fraktionen des Bundestages verständigt. Der
Bundestag wird wahrscheinlich schon in der nächsten Woche die notwendige
Änderung im Stiftungsgesetz beschließen.
- HANDELSBLATT,
Mittwoch, 20. Juni 2001
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- Mannheimer Morgen Politik
20.6.2001
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- Juden
in 25 Ländern entschädigt
- Ärger über Zwangsarbeiter-Anwälte
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- New
York/Berlin/Prag. (dpa) Erleichtert, aber auch empört über den
langwierigen Entschädigungsprozess und die hohen Anwaltshonorare haben
die ersten von rund 10000 jüdischen Ex-Zwangsarbeitern ihre Zahlung aus
dem deutschen Stiftungsfonds erhalten. "Dies ist kein Grund zum
Feiern, zum Gratulieren oder Danken", sagte Israel Singer,
Vorsitzender der für die Entschädigung von Juden zuständigen Kommission
bei der offiziellen Übergabe der Schecks am Dienstagabend in New York.
Die Jewish Claims Conference (JCC) ist damit beauftragt, Juden in 25 Ländern
für ihre erzwungene Arbeit in Konzentrationslagern, Gettos oder der
deutschen Industrie während der NS-Zeit zu entschädigen. Die Zahlungen
liegen je nach Härte der damaligen Bedingungen zwischen 14000 und und 5
000 Mark.
-
- "Nach
all diesen Jahren habe ich jetzt das Gefühl, wenigstens für die
geleistete Arbeit bezahlt zu werden", sagte der ehemalige
Zwangsarbeiter Aaron Krell bei der JCC-Veranstaltung in New York.
- Der
Stiftungsvorsitzende und deutsche UN-Botschafter, Dieter Kastrup, verwies
darauf, dass "ein wichtiges Kapitel geschlossen" sei.
-
- Heftige
Kritik übte der JCC-Vizepräsident Roman Kent an den aus seiner Sicht überzogenen
Honoraren der Zwangsarbeiter-Anwälte.
- Kent
nannte die Forderungen der Anwälte "obszön". "Hier geht
es nicht um Recht, sondern um Moral. Nichtsdestotrotz werden die Anwälte
zu Millionären. Ich schäme mich, an den Verhandlungen (mit ihnen)
beteiligt gewesen zu sein. Der einzige Trost ist, dass wenigstens diese Überlebenden
noch erfahren, dass es moralische Gerechtigkeit gibt".
-
- Die
51 an dem Prozess beteiligten Anwälte in München, New York und
Washington erhalten insgesamt 118 Millionen Mark (52 Millionen Dollar), in
Einzelbeträgen bis zu 34,5 Millionen Mark (15 Millionen Dollar). In Prag
gab am Mittwoch der tschechische Regierungsbeauftragte Jiri Sitler zu,
einige dieser Summen seien "tatsächlich relativ hoch". "Es
gibt aber positive Beispiele wie die Anwälte der Opferverbände aus Ost-
und Mitteleuropa", die "im Interesse der Sache" auf einen
Teil ihrer Honorare verzichteten.
-
- Sitler
warnte davor, nach den Verhandlungen einen Konflikt auf dem Rücken der
Opferanwälte auszutragen. "Man sollte nicht vergessen, dass auch große
Juristenteams für die deutsche Industrie gearbeitet haben." Diese
Anwälte seien sicher ebenfalls gut bezahlt worden, betonte Sitler. Als
erstes Land hatte Tschechien am Dienstag mit der Auszahlung von Entschädigungen
an 10000 ehemalige NS-Zwangsarbeiter begonnen. Nach dem Beginn der Entschädigung
von NS-Zwangsarbeitern sieht der Bundesbeauftragte Otto Graf Lambsdorff
seine Arbeit für die Nazi-Opfer als erledigt an. Er könne seinen Auftrag
in der kommenden Woche zurückgeben, sagte Lambsdorff am Dienstag in
Budapest bei einer Bilanz seiner zweijährigen Tätigkeit im Auftrag von
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).
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- Die
Bundesstiftung hatte am Freitag eine erste Abschlagszahlung von rund 210
Millionen Mark (107 Millionen Euro) an drei Partner-Organisationen überwiesen,
56 Millionen Mark davon an den deutsch-tschechischen Zukunftsfonds. In
Tschechien wurde eine erste Rate an 2500 ehemalige KZ-Insassen und an 7500
der ältesten NS-Opfer gezahlt. Je nach Zugehörigkeit zu einer
Opfergruppe erhalten die ehemaligen Zwangsarbeiter aus dem von Staat und
Wirtschaft gespeisten 10-Milliarden-Mark-Fonds 5000 bis 15 000 Mark.
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- Die
schon einmal auf den 11. August verlängerte Antragsfrist für die
Zwangsarbeiter-Entschädigung wird nun voraussichtlich bis Ende 2001 verlängert.
Darauf hatten sich die Fraktionen des Bundestages verständigt. Der
Bundestag wird wahrscheinlich schon in der nächsten Woche die notwendige
Änderung im Stiftungsgesetz beschließen.
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- ©
Xmedias / Morgenweb-Redaktion – 20.06.2001
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- .... gleicher Wortlaut in folgenden
Zeitungen:
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- Emder Zeitung Lokales 20.6.2001
- Fränkischer Tag Politik 20.6.2001
- Freies Wort Politik 20.6.2001
- Goslarsche Zeitung Vermischtes
20.6.2001
- Iserlohner Kreisanzeiger Politik
20.6.2001
- Mainpost Politik 20.6.2001
- Neue Westfälische Politik 20.6.2001
- newsclick Politik 20.6.2001
- Walsroder Zeitung Politik 20.6.2001
- Westdeutsche Zeitung Vermischtes
20.6.2001
- Westfälische Rundschau Politik
20.6.2001
- Wolfsburger Nachrichten Politik
20.6.2001
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- New York/Berlin/Prag (dpa) -
Erleichtert, aber auch empört über den langwierigen Entschädigungsprozess
und die hohen Anwaltshonorare haben die ersten von rund 10.000 jüdischen
Ex-Zwangsarbeitern ihre Zahlung aus dem deutschen Stiftungsfonds erhalten.
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