Walsroder Zeitung Vermischtes 16.9.2001
Westdeutsche Zeitung Vermischtes 16.9.2001
WZ-NET
KZ-Gedenkstätte Dachau von Extremisten geschändet
Dachau (dpa) - Mit großflächigen Farbschmierereien haben unbekannte Extremisten in der Nacht zum Sonntag die KZ-Gedenkstätte Dachau bei München geschändet. An die Wände zweier rekonstruierter Häftlingsbaracken wurden mit roter Farbe antisemitische, antiisraelische und antiamerikanische Parolen geschrieben, teilte die Leitung der Gedenkstätte mit.
Polizei und Verfassungsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Gedenkstätte erstattete Strafanzeige gegen unbekannt. In anderen KZ-Gedenkstätten gab es in der Vergangenheit wiederholt derartige Übergriffe, in Dachau handelt es sich um den bisher ersten Vorfall.
Die Hassparolen nahmen auch Bezug auf die erwarteten Vergeltungsschläge nach den Terroranschlägen in den USA. So wurden die USA als «Kriegstreiber» und «Anstifter des 3. Weltkrieges» angegriffen. Einzelne Hassparolen bezogen sich auch auf Michel Friedman und Charlotte Knobloch, die beide zum Präsidium des Zentralrats des Juden in Deutschland gehören.
Mit großem Entsetzen reagierten die Mitarbeiter der Gedenkstätte auf den Vorfall.
Die Buchstaben der Parolen, die vermutlich mit Sprühlack aufgetragen wurden, seien zwischen 50 Zentimeter und einem Meter hoch, sagte eine Mitarbeiterin der Gedenkstätte. Die Texte seien voller Rechtschreibfehler. Es sei völlig unklar, ob Rechtsextremisten oder möglicherweise islamische Fundamentalisten die Täter waren. Nach Abschluss der Ermittlungen werde man die Parolen sofort überstreichen. Eine Entfernung auf anderem Wege komme wegen des problematischen Baumaterials nicht in Frage.
Dachau ist mit jährlich rund 800 000 Besuchern die meistbesuchte KZ-Gedenkstätte in Deutschland. In das Dachauer Konzentrationslager wurden bereits am 22. März 1933, also wenige Wochen nach Machtübernahme der Nationalsozialisten, die ersten Häftlinge eingesperrt. Es wurde zum «Modell» für die vielen später errichteten Konzentrationslager. Als Ausbildungsstätte für die SS wurde es zur «Mörderschule der SS», wie Historiker betonen. Wie viele Menschen hier von 1933 bis 1945 umkamen, lässt sich nicht mehr feststellen. Knapp 32 000 Tote sind in den Lagerunterlagen festgehalten, aber viele Einzelexekutionen und die Erschießung tausender russischer Kriegsgefangener blieben unerfasst.
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Handelsblatt Wirtschaft 16.9.2001
Strafanzeige erstattet
KZ Dachau ist geschändet worden
Die Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau bei München ist in der Nacht zum Sonntag mit Parolen beschmiert worden. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern in München mitteilte, sprühten Unbekannte an zwei Barackenwände auf je 50 Metern Länge antijüdische und antiamerikanische Parolen wie "Jud verrecke" und "Amis sind Kriegsverbrecher".
afp MÜNCHEN/STRALSUND/BERLIN. In Stralsund zündeten Rechtsextreme während einer Trauerkundgebung wegen der Terror-Anschläge in den USA am Sonntag eine US-Flagge an.
Die Gruppe wurde von der Polizei wegen "Verletzungen von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten" angezeigt.
Der Grünen-Innenpolitiker Cem Özdemir verurteilte die Schändung der KZ-Gedenkstätte und äußerte sich zugleich "bestürzt" über das Verhalten der Rechtsextremen in Stralsund.
Die Schändung in Dachau wurde der Polizei nach deren Angaben am Sonntagmorgen von Passanten gemeldet. Die Leitung der Dachauer Gedenkstätte erstatte demnach Strafanzeige. Nach Angaben der Polizei in Stralsund hatte die siebenköpfige Gruppe von Rechtsextremisten die US-Flagge offenbar selbst zu der Demonstration von rund 100 Stralsunder Bürgern mitgebracht. Den Rechtsextremen wurden demnach von Zivilpolizisten umgehend Platzverweise erteilt. Die Beamten nahmen die Personalien auf.
Özdemir äußerte in Berlin die Hoffnung, dass die Täter von Dachau "bald ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden".
Das Verbrennen der US-Fahne in Stralsund nannte der Grünen-Politiker mit Blick auf die Trauer um die Anschlags-Opfer "zutiefst menschenverachtend und zynisch".
HANDELSBLATT, Sonntag, 16. September 2001
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Die Welt, Lokales 16.9.2001
KZ-Gedenkstätte Dachau von Unbekannten geschändet
Mit großflächigen Farbschmierereien haben unbekannte Extremisten in der Nacht zum Sonntag die KZ-Gedenkstätte Dachau bei München geschändet
Dachau - An die Wände zweier rekonstruierter Häftlingsbaracken wurden mit roter Farbe antisemitische, antiisraelische und antiamerikanische Parolen geschrieben, teilte die Leitung der Gedenkstätte mit. Polizei und Verfassungsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Gedenkstätte erstattete Strafanzeige gegen Unbekannt.
In anderen KZ-Gedenkstätten gab es in der Vergangenheit wiederholt derartige Übergriffe, in Dachau handelt es sich um den bisher ersten Vorfall. Die Hassparolen nahmen auch Bezug auf die erwarteten Vergeltungsschläge nach den Terroranschlägen in den USA. So wurden die US-Amerikaner als "Kriegstreiber" und "Anstifter des 3. Weltkrieges" angegriffen. Einzelne Hassparolen bezogen sich auch auf Michel Friedman und Charlotte Knobloch, die beide zum Präsidium des Zentralrats des Juden in Deutschland gehören.
Mit großem Entsetzen reagierten die Mitarbeiter der Gedenkstätte auf den Vorfall. Die Buchstaben der Parolen, die vermutlich mit Sprühlack aufgetragen wurden, seien zwischen 50 Zentimeter und einen Meter hoch, sagte eine Mitarbeiterin der Gedenkstätte. Die Texte seien voller Rechtschreibfehler. Es sei völlig unklar, ob Rechtsextremisten oder möglicherweise islamische Fundamentalisten die Täter waren.
Nach Abschluss der Ermittlungen werde man die Parolen sofort überstreichen. Eine Entfernung auf anderem Wege komme wegen des problematischen Baumaterials nicht in Frage.
Die KZ-Gedenkstätte in Dachau ist mit jährlich rund 800.000 Besuchern die meistbesuchte KZ-Gedenkstätte in Deutschland.
Lby
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Folgende gleichlautende Meldung: »KZ-Gedenkstätte Dachau geschändet«
Dachau. Mit großflächigen Farbschmierereien haben Unbekannte in der Nacht zum Sonntag die KZ-Gedenkstätte Dachau bei München geschändet. An die Wände zweier rekonstruierter Häftlingsbaracken seien mit roter Farbe antisemitische, antiisraelische und antiamerikanische Parolen geschrieben worden, teilte die Gedenkstätte mit. Polizei und Verfassungsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Gedenkstätte erstattete Strafanzeige gegen unbekannt.
Die Hassparolen nahmen auch Bezug auf die erwarteten Vergeltungsschläge nach den Terroranschlägen in den USA. So wurden die USA als „Kriegstreiber" und „Anstifter des 3. Weltkrieges" angegriffen. Einzelne Hassparolen bezogen sich auch auf Michel Friedman und Charlotte Knobloch, die zum Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland gehören. Die Buchstaben der Parolen, die vermutlich mit Sprühlack aufgetragen wurden, seien zwischen 50 Zentimeter und einem Meter hoch, sagte eine Mitarbeiterin der Gedenkstätte.
dpa
16.09.2001 18:27
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Darmstädter Echo Lokales 16.9.2001
Freie Presse Politik 16.9.2001
Rheinpfalz Online Politik 16.9.2001
Folgende gleichlautende Meldung:
Baracken im KZ Dachau mit Parolen besprüht
Rechtsextreme verbrennen US-Flagge bei Kundgebung in Stralsund
Die Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau bei München ist in der Nacht geschändet worden. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern in München mitteilte, sprühten Unbekannte an zwei Barackenwände auf je 50 Metern Länge antijüdische und antiamerikanische Parolen wie "Jud verrecke" und "Amis sind Kriegsverbrecher". In Stralsund zündeten Rechtsextreme während einer Trauerkundgebung wegen der Terror-Anschläge in den USA eine US-Flagge an.
Die Gruppe wurde von der Polizei wegen "Verletzungen von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten" angezeigt. Der Grünen-Innenpolitiker Cem Özdemir verurteilte die Schändung der KZ-Gedenkstätte und äußerte sich zugleich "bestürzt" über das Verhalten der Rechtsextremen in Stralsund.
Die Leitung der Dachauer Gedenkstätte erstatte Strafanzeige. Nach Angaben der Polizei in Stralsund hatte die siebenköpfige Gruppe von Rechtsextremisten die US-Flagge offenbar selbst zu der Demonstration von rund 100 Stralsunder Bürgern mitgebracht. Den Rechtsextremen wurden von Zivilpolizisten Platzverweise erteilt. Die Beamten nahmen die Personalien auf.
Özdemir äußerte in Berlin die Hoffnung, dass die Täter von Dachau "bald ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden". Das Verbrennen der US-Fahne in Stralsund nannte der Grünen-Politiker mit Blick auf die Trauer um die Anschlags-Opfer "zutiefst menschenverachtend und zynisch".
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afp, Sonntag, 16. Sep , 17:26 Uhr
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