Die Schande von Linz (Österreich)

 

Die geschändeten Gräber im islamischen Teil des Linzer Stadtfriedhofs.

 

 

Kurier Politik 7.10.2001

Grabschändung in Linz: SPÖ und Grüne betroffen

 

Linz/Wien - Reaktionen zur Schändung islamischer Gräber auf dem Linzer Stadtfriedhof kamen am Sonntag von der SPÖ und den Grünen. SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl zeigte sich betroffen, sie hofft auf "eine unverzügliche Aufklärung der Vorgänge".

Der Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der Bellen, verurteilte die Schändung "auf das Schärfste".

Klima des Miteinander schaffen

"Dieser Vorfall mache wieder einmal deutlich, wie wichtig es für alle Politiker ist, sich in ihrer Sprache zu mäßigen und alles daran zu setzen, ein Klima des Miteinander zu erzeugen", so Kuntzl in einer Aussendung.

Täter ausforschen und vor Gericht bringen

"Diese Tat ist ein verabscheuungswürdiger Versuch, Konflikte zwischen religiösen Gemeinschaften zu provozieren, die in Österreich nicht vorhanden sind", sagte Van der Bellen. Derartigen Aktionen müsse von vornherein der Nährboden entzogen werden. Nun müsse auf die Vorfälle rasch reagiert werden. Es müsse alles unternommen werden, um die Täter auszuforschen und vor Gericht zu bringen.

Österreich habe keinen Konflikt mit dem Islam - dieser Glaubensgemeinschaft gebühre daher die volle Solidarität, so Van der Bellen.

 

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Tirol Online Vermischtes 7.10.2001

Islamische Gräber in Linz geschändet: "Tragik ersten Ranges"

Sprecher der islamischen Gemeinde zieht Vergleich mit dem Dritten Reich.

 

Linz (APA) - "Das ist eine Tragik ersten Ranges", kommentierte der Sprecher der islamischen Gemeinde, Günther Ahmed Rusznak, die am Samstag entdeckten Schändungen islamischer Gräber auf dem Linzer Stadtfriedhof. Gerade in der "jetzigen Zeit" seien die Moslems massiven Anfeindungen ausgesetzt. Er habe gehofft, dass sich die Gemüter vielleicht beruhigen, dieser Vorfall schaukle aber die Emotionen hoch, sagte Rusznak am Sonntag im Gespräch mit der APA.

Ein Moslem hatte am Samstagnachmittag die 28 beschädigten Gräber entdeckt. Unbekannte Täter hatten die - zum Teil einbetonierten - Grabsteine mit den Händen aus der Verankerung gerissen, waren mit Füßen dagegen gesprungen und hatten Holzteile ausgerissen. Nach den Tätern werde gefahndet, Anrainer wurden bereits befragt, teilte die zuständige Gendarmerie Traun mit.

Nach den Attentaten in New York seien moslemische Bürger zwar keinen körperlichen, aber massiven verbalen Angriffen ausgesetzt, so Rusznak, Frauen mit Kopftücher würden beschimpft, Moslems als "Terroristen" bezeichnet. Mit den Grabschändungen könnten Vergleiche mit dem Dritten Reich herangezogen werden, so Rusznak. "Alles fängt im Kleinen an, man muss den Anfängen wehren, Geschichte wiederholt sich."

Ernsthaft bedroht fühle er sich jetzt zwar nicht, aber eine unterschwellige Angst sei auf jeden Fall vorhanden, sagte Rusznak.

 

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Kleine Zeitung Politik 6.10.2001

GRÄBER VON MOSLEMS: Grabschändung in Linz

 

Linz. - Im islamischen Teil des Linzer Stadtfriedhofes wurden gestern 28 geschändete Gräber entdeckt. Die Grabsteine waren zum Teil umgeworfen oder aus ihren Verankerungen gerissen worden. Die Polizei nahm die Ermittlungen umgehend auf. Ein Zusammenhang mit der in manchen Kreisen negativen Stimmungslage gegenüber Moslems seit den schrecklichen Terrorattacken auf die USA wird nicht ausgeschlossen.

 

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